Folsäure ist in grünen (Blatt-) Gemüsen, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und in geringerem Maße in Milch und Milchprodukten enthalten.
Folsäure (Pteroylmonoglutaminsäure), die aus Gründen der Stabilität meist in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt wird, ist die synthetische oxidierte Form des natürlichen, sehr instabilen Folats (Tetrahydrofolat). Folat bezeichnet die Summe in der Nahrung vorkommenden und vom Körper verwendeten folatwirksamen Verbindungen. Folsäure (aus Nahrungsergänzungsmitteln) muss vom Körper in Tetrahydrofolat und danach in 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) umgesetzt werden. Neuesten Untersuchungen zufolge verläuft dieser komplexe Umwandlungsprozess im Körper sehr langsam und ineffizient. Die Nahrungsergänzung mit 5-MTHF umgeht dieses Problem und sorgt dafür, dass dieser Stoff sofort vom Körper verwendet werden kann.
Die Bindung von 5-MTHF als Glucosaminsalz macht es möglich, die biologisch aktive Form stabil zu halten, und sorgt für optimale Resorbierbarkeit. Darüber hinaus kann die Verbindung im Gegensatz zu der „normalen“ synthetischen Form der Folsäure die Blut-Hirn-Schranke passieren. Dabei zeigen Studien, dass das als Glucosaminsalz gebundene 5-MTHF eine höhere Wasserlöslichkeit, Stabilität und biologische Verfügbarkeit hat als das als Calciumsalz gebundene 5-MTHF.
Ein (lange anhaltender) Folsäuremangel kann sich unter anderem in einer megaloblastären Anämie, einem erhöhten Homocysteinspiegel, Herz-Kreislauferkrankungen, der Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten, Depressionen, einem erhöhten Krebsrisiko und Schwangerschaftskomplikationen (Fehlgeburt, vorzeitige Plazentalösung, Neuralrohrdefekte und andere angeborene Missbildungen beim Kind) manifestieren.
Überempfindlichkeit gegenüber Folsäure (selten)
* Verwenden Sie Folsäure vorzugsweise in einer geringeren Dosis als der tolerierbaren Höchstaufnahmemenge (upper limit oder UL) von 1000 µg Folsäure pro Tag.
* Bei der Supplementierung mit Folsäure muss der Vitamin-B12-Status gut im Auge behalten werden, vor allem bei Dosierungen oberhalb 1000 µg Folsäure pro Tag (verwenden Sie dann in jedem Fall ein Multipräparat oder einen Vitamin-B-Komplex mit ausreichend Vitamin B12).
* B-Vitamine haben untereinander starke Wechselwirkungen. Verwenden Sie daher neben einem einzelnen (hochdosierten) B-Vitamin vorzugsweise einen Vitamin-B-Komplex (oder ein Multipräparat mit B-Vitaminen).
Folsäure wird in einer Dosis von bis zu 1000 µg pro Tag (UL, upper limit) gut vertragen. Dosen über 1000 µg pro Tag können Magen-Darm- oder Hautbeschwerden verursachen. Eine hohe Folsäure-Dosis in Kombination mit einem Vitamin-B12-Mangel kann eine Neuropathie hervorrufen oder verschlimmern. Kombinieren Sie Folsäure daher vorzugsweise mit einem Vitamin-B-Komplex und/oder einem Multipräparat, das ausreichend Vitamin B12 enthält.
1. Folic acid. Monograph. Altern Med Rev. 2005;10(3):222-229.
2. 5-Methyltetrahydrofolate. Monograph. Altern Med Rev. 2006;11(4):330-337.
3. Cui R et al. Dietary folate and vitamin B6 and B12 intake in relation to mortality from cardiovascular diseases: Japan collaborative cohort study. Stroke. 2010;41(6):1285-9.
4. Qin X et al. Effect of folic acid supplementation on the progression of carotid intima-media thickness: a meta-analysis of randomized controlled trials. Atherosclerosis. 2012;222(2):307-13.
5. Ni J et al. Association between the MTHFR C677T polymorphism, blood folate and vitamin B12 deficiency, and elevated serum total homocysteine in healthy individuals in Yunnan Province, China. J Chin Med Assoc. 2017;80(3):147-153.
6. Christen WG et al. Folic acid, pyridoxine, and cyanocobalamin combination treatment and age-related macular degeneration in women: the Women's Antioxidant and Folic Acid Cardiovascular Study. Arch Intern Med. 2009;169(4):335-41.
7. Shelton RC et al. Assessing effects of l-methylfolate in depression management: results of a real-world patient experience trial. Prim Care Companion CNS Disord. 2013;15(4).
8. Neggers Y. The relationship between folic acid and risk of autism spectrum disorders. Healthcare (Basel). 2014;2(4):429-44.
9. WHO. Guideline: Daily iron and folic acid supplementation in pregnant women. Geneva, World Health Organization, 2012.
10. Barua S et al. Folic acid supplementation in pregnancy and implications in health and disease. J Biomed Sci. 2014;21:77.
11. Wong WY et al. Effects of folic acid and zinc sulfate on male factor subfertility: a double-blind, randomized, placebo-controlled trial. Fertil Steril. 2002;77(3):491-8.
12. McNulty H et al. Effect of continued folic acid supplementation beyond the first trimester of pregnancy on cognitive performance in the child: a follow-up study from a randomized controlled trial (FASSTT offspring trial). BMC Med. 2019;17:196.