Vitamin B12 ist ein essentieller Nährstoff, der unter anderem bei der DNA-Synthese, zellulären Reparaturprozessen, der Blutbildung und Hirnfunktion eine bedeutende Rolle spielt. Ein abgesenkter Vitamin-B12-Status kann viele verschiedene Gesundheitsbeschwerden verursachen. Prävention, frühes Erkennen und Behandeln eines Vitamin-B12-Mangels sind äußerst wichtig, auch um irreversible neurologische Schädigungen und ein Knochenmarksversagen zu verhindern.
Vitamin B12 kommt im Körper in zwei biologisch aktiven Formen vor: Methylcobalamin und Adenosylcobalamin. Methylcobalamin ist ein wichtiger Methyldonor im Körper. Es spielt unter anderem beim Aufbau der DNA, des Myelins und verschiedener Neurotransmitter eine Rolle. Weiterhin hilft es beim Abbau von Homocystein, hat dadurch eine pflegende Wirkung auf Herz und Blutgefäße und unterstützt den Hirnstoffwechsel. Adenosylcobalamin entfaltet seine Wirksamkeit in den Mitochondrien. Es ist unter anderem am Stoffwechsel von Fettsäuren, Cholesterin und Proteinen beteiligt. Daneben spielt es eine Rolle im Energiehaushalt und bei der Bildung von Hämoglobin.
Ältere Menschen nehmen Vitamin B12 aus einem Ergänzungsmittel besser auf als aus der Nahrung. Menschen mit vegetarischer Ernährung nehmen in der Regel weniger Vitamin B12 auf. In solchen Situationen kann die Supplementierung mit einem Vitamin-B12-Ergänzungsmittel Abhilfe leisten. Schätzungsweise haben etwa 5 bis 10% der Bevölkerung einen Vitamin-B12-Mangel, in der Gruppe der Älteren kann dieser Prozentanteil auf 20 bis 30% ansteigen.
Fleisch, Fisch, Schalentiere, Geflügel, Milchprodukte und Eier (ausschließlich Nahrungsmittel tierischer Herkunft).
In der Nahrung ist Vitamin B12 in der Regel in Form von Methylcobalamin und Adenosylcobalamin (auch Dibencozid genannt) enthalten. Dies sind auch die biologisch aktiven (coenzymatischen) Formen, in denen der Körper Vitamin B12 verwendet. Cyanocobalamin ist eine synthetische, körperfremde Form, die in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt wird. Der Vorteil eines Nahrungsergänzungsmittels mit den biologisch aktiven (coenzymatischen) Formen besteht darin, dass das Vitamin B12 dem Körper sofort zur Verfügung steht.
Megaloblastäre Anämie, perniziöse Anämie, demyelinisierende Erkrankung (periphere Neuropathie, kombinierte Strangerkrankung oder funikuläre Myelose [engl.: Subacute combined degeneration of the spinal cord (SACD)], autonome Neuropathie, Gehirnerkrankungen), Inappetenz, atrophische Glossitis, Durchfall oder Verstopfung, schnelles Zahnfleischbluten, Fruchtbarkeitsstörungen, Menstruationsprobleme, Schlafprobleme, Gelenkschmerzen, verminderte Widerstandskraft, Migräne, Rückenbeschwerden, Restless-Legs-Syndrom, entzündete Schleimhäute (siehe auch den ausführlichen Artikel über Vitamin B12).
Überempfindlichkeit gegenüber Kobalt oder Cobalamin.
Nehmen Sie Vitamin B12 vorzugsweise in Kombination mit einem Vitamin-B-Komplex oder einem Multipräparat mit B-Vitaminen ein.
Die orale Supplementierung mit Vitamin B12 in Dosen von 1000 bis 2000 µg/Tag ist ebenso wirksam wie intramuskuläre Injektionen.
Bei der Vitamin-B12-Supplementierung genießt ein oral zugeführtes Ergänzungsmittel Vorrang vor intramuskulären Injektionen (Niederl. Zeitschr Heilk 2009;153:B485), außer bei schweren neurologischen Beschwerden. Vitamin B12 ist ein sehr sicheres Ergänzungsmittel (für Vitamin B12 wurde keine Höchstaufnahmemenge festgelegt).
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