Ermöglicht durch

Calcium

Nahezu das gesamte Calcium im menschlichen Körper (99%) befindet sich in den Knochen und Zähnen. Das restliche Calcium ist unter anderem bedeutsam für:

  • die Erregungsleitung im Herzen,
  • die Regulierung des Blutdrucks,
  • den Transport von Nährstoffen durch die Zellwand,
  • die Blutgerinnung,
  • Wundheilung,
  • Muskelkontraktion,
  • Nierenfunktion,
  • den Energie- und Fettstoffwechsel,
  • die Übertragung von Nervenreizen und
  • die Ausschüttung von Hormonen, Neurotransmittern und Enzymen.

Eine ausreichende Calciumzufuhr ist insbesondere während des Wachstums, in der Schwangerschaft und Stillzeit wichtig. Die Calciumaufnahme aus dem Dünndarm hängt unter anderem von der ausreichenden Einnahme von Vitamin D, Magnesium und Proteinen ab. Die richtige Verteilung von Calcium im Körper wird unter anderem durch ausreichend Vitamin K2 bestimmt.

Quellen

Milchprodukte, Sesamsamen, Spinat, Brokkoli, Kohl, Feigen, Getreide, Sardinen.

Qualitätsaspekte

Es gibt mehrere Calciumverbindungen, die in Nahrungsergänzungsmitteln Verwendung finden. Hierbei muss deutlich unterschieden werden, ob es sich um eine „organische“ oder „anorganische“ Mineralstoffverbindung handelt. Anorganische Mineralstoffverbindungen (die im Boden vorkommen und von den Pflanzen daraus aufgenommen werden wie z. B. Calciumcarbonat) haben im Vergleich zu organisch gebundenen Mineralstoffverbindungen wie z. B. Calcium-Bisglycinat, -Gluconat und -Citrat allgemein eine geringe Bioverfügbarkeit. Und von den organisch gebundenen Mineralstoffverbindungen scheint Calcium-Bisglycinat am besten resorbierbar zu sein.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Osteomalazie, Osteoporose, verzögerte Blutgerinnung, erhöhtes Risiko für Nierensteine und Dickdarmkrebs, bei schwerem Calciummangel: Muskelkrampf, Muskelschwäche, Verwirrtheit, Vergesslichkeit, Herzrhythmusstörungen.

Indikation

  • zu geringe Calcium-Einnahme / Calcium-Mangel
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Zöliakie
  • Osteoporose/Osteomalazie/Rachitis (auch Prävention)
  • PMS (prämenstruelles Syndrom)
  • hoher Blutdruck (auch Prävention)
  • Präeklampsie-Vorbeugung
  • Beinkrämpfe während der Schwangerschaft
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Sekundärer Hyperparathyreoidismus
  • Darmkrebs und Darmkrebsprävention
  • Prävention von Zahnausfall bei Senioren
  • Diabetes Typ 2, Schwangerschaftsdiabetes
  • Übergewicht (auch Prävention)

Kontraindikation

  • Hyperkalzämie und Hyperkalzurie
  • Sarkoidose
  • Zu hoher Vitamin-D-Spiegel
  • Seien Sie bei verminderter Nierenfunktion mit der Calcium-Supplementierung zurückhaltend.

Anwendungsempfehlungen

  • Allgemeine Erhaltungsdosis: 200-600 mg Calcium pro Tag
  • Allgemeine therapeutische Dosierung: 600-1000 mg Calcium pro Tag
  • Osteoporose-Prävention: 1000 mg/Tag
  • PMS: 1000 mg/Tag
  • Präeklampsie-Vorbeugung: 1000-1600 mg/Tag

 

Alter

ausreichende Zufuhr in mg/pro Tag

durchschnittlicher Bedarf in mg/pro Tag

Referenzzufuhr der Bevölkerung in mg/pro Tag

7-11 Monaten

280

 

 

1-3 Jahre

 

390

540

4-10 Jahre

 

680

800

11-17 Jahre

 

960

1150

18-24 Jahre

 

860

1000

25+ Jahre

 

750

950

Quelle: Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, 2015

NB: Achten Sie bei der Calcium-Supplementierung in jedem Fall auf die ausreichende Einnahme von Vitamin D, Vitamin K2 und Magnesium. Die tägliche Calciumaufnahme aus Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln darf die Menge von 2500 mg nicht überschreiten.

Wechselwirkungen

  • Vitamin D erhöht die Calciumaufnahme; Vitamin K2 fördert die richtige Verteilung von Calcium im Körper (Einlagerung in Knochen und nicht in Weichteilgewebe wie z. B. Blutgefäße).
  • Verschiedene Arzneimittel erhöhen den Calcium-Bedarf, so z. B. Antikonvulsiva (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin), Schleifendiuretika und Corticosteroide.
  • Alkohol senkt die Aufnahme und erhöht die Ausscheidung von Calcium.
  • Natrium (Salz) erhöht die Calcium-Ausscheidung im Urin.
  • Eine hohe Calcium-Einnahme kann den Zinkbedarf erhöhen.
  • Calcium hemmt die Aufnahme von Blei und erhöht die Aufnahme von Aluminium.
  • Verwenden Sie kein Calcium-Ergänzungsmittel in Kombination mit Calcipotriol (einem Vitamin-D-Analogon); dadurch steigt das Hyperkalzämie-Risiko.
  • Die chronische Verwendung von Abführmitteln kann den Calcium- und Vitamin-D-Bedarf erhöhen.
  • Verwenden Sie kein Calcium-Ergänzungsmittel in Kombination mit Ceftriaxon.
  • Die erhöhte Einnahme von Kalium bei Senkung der Natriumeinnahme verringert die Calcium-Ausscheidung, insbesondere bei postmenopausalen Frauen.
  • Thiaziddiuretika senken den Calciumverlust mit dem Urin; seien Sie mit der Calcium-Supplementierung vorsichtig.
  • Nehmen Sie Calcium nicht gleichzeitig mit Sotalol, Levothyroxin, Biphosphonaten, Tetracyclinen oder Chinolonen ein; Calcium kann die Aufnahme dieser Arzneimittel verringern.

Sicherheit

Die tolerierbare Höchstaufnahmemenge von Calcium (aus Nahrung und Nahrungsergänzungs­mitteln) beträgt für Erwachsene 2500 mg pro Tag (EFSA, Europäische Behörde für Lebensmittel­sicherheit, 2012). Personen, die keine mit Calcium angereicherte Nahrung zu sich nehmen, können im Allgemeinen zusätzliches Calcium in Form eines Nahrungsergänzungsmittels bis maximal 1000 (eventuell zeitweise bis 1600) mg pro Tag einnehmen. Die Einnahme eines Calcium-Ergänzungsmittels führt manchmal zu Völlegefühl und Blähungen. Das Risiko der Calcium-Ablagerung in Blutgefäßen (Gefäßverkalkung) und anderen Weichteilgeweben sinkt bei ausreichender körperlicher Aktivität und genügender Einnahme von Vitamin K2 und Vitamin D.

Literatur

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