Biotin, ein kürzlich entdecktes wasserlösliches B-Vitamin, ist Coenzym für fünf Carboxylasen, Enzyme, die unter anderem in der Glucose- und Fettverbrennung, Fettsäuresynthese, Gluconeogenese und im Aminosäure-Stoffwechsel eine Rolle spielen. Darüber hinaus wird Biotin an Histone gebunden (H2A, H3, H4), wichtige strukturgebende Proteine in Chromosomen, die sicherstellen, dass die DNA kompakt gefaltet wird, und auf diese Weise zur Stabilität des Genoms beitragen. Biotin wirkt unter anderem eng mit Folsäure, Pantothensäure, Vitamin B12 zusammen. Das Vitamin ist wichtig für gesunde Haut, gesundes Haar und gesunde Nägel. Biotin trägt möglicherweise dazu bei, das Grauwerden der Haare zu verhindern, und kann bei Haarausfall helfen (insbesondere bei Männern). Ein geringfügiger Biotinmangel während der Schwangerschaft erhöht wahrscheinlich das Risiko für angeborene Fehlbildungen.
Eier, Leber, Vollkorngetreide, Gemüse.
Dünner werdendes Haar, Haarausfall, brüchige Nägel, Bindehautentzündung, Hautinfektionen, trockene Haut, Hautausschlag um Augen, Nase und Mund, verminderte Widerstandskraft.
Nicht bekannt.
Die AI (angemessene Zufuhr) von Biotin für Erwachsene wird auf 30 µg/Tag (Schwangerschaft/Stillzeit 35 µg/Tag) geschätzt, aber für eine gute Genomstabilität kann eine höhere Zufuhr erforderlich sein. Biotin ist ein sehr sicherer Nährstoff, selbst in sehr hohen Dosierungen (bis zu 200 mg/Tag bei Biotinidase-Defizienz). Eine hohe Dosis Biotin kann in manchen Fällen (harmlose) gastrointestinale Beschwerden verursachen. Als allgemeine Zufuhrobergrenze werden 2,5 mg (2500 µg) pro Tag vorgeschlagen. In Studien wurden jedoch ohne Probleme höhere Dosen über lange Zeiträume eingesetzt (z. B. 10 mg pro Tag über 4 Jahre bei diabetischer Neuropathie).