Ermöglicht durch

Salvestrole

Salvestrole sind spezielle Phytonährstoffe (Phytoalexine), die früher in unserem Obst und Gemüse reichlich vorhanden waren, heute aber in relevanten Mengen nur noch in biologisch angebautem Obst und Gemüse zu finden sind. Phytoalexine sind pflanzliche Abwehrstoffe, die die Pflanze vor Schimmelpilzen, Viren, Bakterien, UV-Licht und Insekten schützen. Die Pflanze bildet sie nur dann in größeren Mengen, wenn dies nötig ist. Da die konventionell angebauten Gemüse- und Obstsorten mit Fungiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln gespritzt werden, ist ihr Gehalt an Phytoalexinen meist gering. Dies ist für den Menschen von Nachteil, da uns bestimmte Phytoalexine (Salvestrole genannt) vor Krebs schützen. Salvestrole werden, sobald sie von den Tumorzellen aufgenommen wurden, in eine toxische Substanz umgewandelt, die die Tumorzellen (durch Apoptose) zerstört. Das dafür benötigte Enzym (das Cytochrom P450-Enzym CYP1B1) ist in präkanzerösen und kanzerösen Zellen (alle Arten von Krebs) aktiv. Salvestrole haben eine starke tumorselektive Wirkung und lassen die meisten gesunden Körperzellen unbehelligt. Außerdem sind Salvestrole selbst in hohen Dosen nicht toxisch und können parallel zu allen üblichen Krebsbehandlungen eingesetzt werden.

Die Menge an Salvestrolen in Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln wird in Punkten angegeben. Die Punkteskala beruht auf einer Berechnung der Salvestrolmengen, wie sie vor über einhundert Jahren in der täglichen Nahrung vorhanden waren. Diese Menge wird mit 100 Punkten gleichgesetzt. Aufgrund vielfältiger Neuerungen in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie ging es mit den Salvestrolen in unserer Nahrung seitdem schnell bergab. Salvestrole sind keine homogene Gruppe chemischer Verbindungen und Strukturen. Ihre biologische Aktivität wird daran gemessen, wie sie mit dem Enzym CYP1B1 reagieren und Metabolite unterschiedlicher Wirksamkeit bilden. Darüber hinaus sind Salvestrole nicht nur hinsichtlich ihrer Potenz verschieden, sondern die Kombination verschiedener Salvestrole kann, wie Untersuchungen ergaben, auch zu Synergieeffekten führen.

Bei Resveratrol (ein natürliches Phytoöstrogen, das unter anderem in Trauben und Rotwein, Erdnüssen, Beeren, Pflaumen, einigen Kiefern und in der Haut von Tomaten vorkommt) wurde erstmals entdeckt, dass es ein Substrat für CYP1B1 ist und in Tumorzellen in das giftige Piceatannol umgewandelt wird. Der Name Salvestrol basiert auf dieser Entdeckung (salve bedeutet “retten” und strol ist abgeleitet von Resveratrol). Weitere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Resveratrol kein geeignetes Salvestrol ist (keine gute Dosis-Wirkungs-Kurve) und daher nicht in Nahrungsergänzungsmitteln mit Salvestrolen verwendet werden kann. Resveratrol ist nach wie vor ein interessanter Nährstoff, weil er mehrere andere gesundheitliche Wirkungen hat. Glücklicherweise sind inzwischen mehr als 20 Phytonährstoffe (Bioflavonoide, Carbonsäuren, Stilbene, Stilbenoide) in Gemüse, Kräutern und Früchten identifiziert worden, denen gemeinsam ist, dass sie nach Aktivierung durch CYP1B1 die Apoptose in Krebszellen auslösen.

Quellen

Gemüse aus biologischem Anbau (grünes Gemüse, Artischocken, Spargel, Brunnenkresse, Rucola, alle Kohlsorten, Paprika, Avocado, gekeimte Sojabohnen, wilde Möhren, Sellerie, Gurken, Spinat, Kürbis, Zucchini, Aubergine); Obst aus biologischem Anbau (rote Früchte, Oliven, Beeren, Trauben, Äpfel, Erdbeeren, Pflaumen, Feigen, Himbeeren, Mandarinen, Orangen, Maulbeeren, Birnen, Melonen, Ananas, Mangos); Kräuter aus biologischem Anbau (Petersilie, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Salbei, Minze, Löwenzahn, Rooibos, Wegerich, Hagebutte, Mariendistel, Weißdorn (Beere), Kamille, Odermennig, Zitronenverbene).

Indikation

  • Primärprävention Krebs
  • Komplementäre Krebstherapie
  • Prävention von Krebsrezidiven

Kontraindikation

Keine

Anwendungsempfehlungen

  • Krebsprävention: 350 Salvestrol-Punkte pro Tag
  • Komplementäre Krebstherapie: >/= 2x 2.000 Salvestrol-Punkte pro Tag (bei Dosen von bis zu 80.000 Salvestrol-Punkten wurden keine toxischen Wirkungen beobachtet)
  • Prävention von Krebsrezidiven: >/= 2000 Salvestrolpunkte pro Tag

Adipositas: Dosis um 50 % erhöhen


Kinder von 4 bis 10 Jahren: Dosis etwas verringern

Verteilen Sie die Einnahme von Salvestrolen so gut wie möglich über den Tag, um einen gleichmäßigen Blutspiegel zu erreichen. Verwenden Sie Salvestrole immer in Kombination mit einem Multi und den Synergisten Biotin, Niacin, Vitamin C, Magnesium, Eisen (bei Eisenmangel) und Selen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie sich ausreichend bewegen (Sauerstoff) und vorzugsweise biologisch angebautes Obst und Gemüse essen.

 

Wechselwirkungen

  • Es sind keine unerwünschten Wechselwirkungen zwischen Salvestrolen und herkömmlichen Medikamenten bekannt.

  • Kohlenmonoxid (Rauchen!) hemmt CYP1B1 und verhindert so, dass Salvestrole aktiviert werden und ihre Wirkung entfalten können.
  • Laetril (Amygdalin, ‘Vitamin B17’), ein Bitterstoff aus Mandeln und den Kernen von Aprikosen, Pfirsichen, Nektarinen und Pflaumen, der als Mittel gegen Krebs angepriesen wird, inaktiviert CYP1B1 und macht Salvestrole unwirksam.
  • Rückstände von Pestiziden auf herkömmlich angebautem Obst und Gemüse können die Wirksamkeit von Salvestrolen verringern.

Sicherheit

Salvestrole sind sicher in der Anwendung. Bei der Verwendung von Salvestrolen wurden keine toxischen Wirkungen beobachtet, auch nicht bei sehr hohen Dosierungen.

Literatur

1. Potter GA at al. Salvestrols – natural products with tumour selective activity. J Orthomol Med. 2006;21(1):34-36.

2. Tan HL et al. Salvestrols: a new perspective in nutritional research. J Orthomol Med. 2007;22(1):39-47.

3. Schaefer BA et al. Cancer and related case studies involving salvestrol and CYP1B1. J Orthomol Med. 2012;27(3):131-138.

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