18-01-2016
Eine Analyse von zwei Studien zur optimalen Vitamin-D-Dosierung während der Schwangerschaft weist auf die Notwendigkeit eines höheren mütterlichen Vitamin-D-Status hin. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass ein höherer Vitamin-D-Status mit einer besseren Gesundheit von Müttern und Neugeborenen, einschließlich des Risikos einer Frühgeburt, verbunden ist.
Frühgeburtlichkeit ist die häufigste Todesursache bei Neugeborenen. Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für zerebrale Lähmungen, Entwicklungsverzögerungen, Rachitis und Atemschwierigkeiten. Weltweit werden jedes Jahr 15 Millionen Babys zu früh geboren.
In dieser aktuellen Studie wurden die Ergebnisse zweier früherer klinischer Studien analysiert, bei denen schwangere Frauen ab Beginn des zweiten Schwangerschaftstrimesters eine Dosis von 2000 oder 4000 IE (50 oder 100 mcg) Vitamin D pro Tag erhielten, um zum Zeitpunkt der Entbindung mindestens einen Spiegel von 32 ng/ml (= 80 nmol/l) zu erreichen. Optimal ist ein zirkulierender Vitamin-D-Spiegel (25(OH)D) von 32 ng/ml (= 80 nmol/l) oder höher, von einem Mangel spricht man bei weniger als 20 ng/ml (= 50 nmol/l). Die Analyse ergab, dass bei schwangeren Frauen mit einem 25(OH)D-Blutserumwert von 40 ng/ml (=100 nmol/l) und höher die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt um 50 % geringer war als bei Schwangeren mit einem niedrigeren Vitamin-D-Status. Dieser höhere Wert von 40 ng/ml scheint auf der Grundlage dieser Ergebnisse für schwangere Frauen optimaler zu sein.
Die regelmäßige Überwachung des Calcidiol-Serumspiegels bleibt ein wichtiges Instrument, um festzustellen, ob die Vitamin-D-Zufuhr ausreichend ist, aber nicht zu übermäßig hohen Calcidiolspiegeln führt.
Auf der Grundlage dieser Studienergebnisse werden die Leitlinien für die Vitamin-D-Supplementierung bei Schwangeren in der Praxis der Medical University of South Carolina (MUSC) und anderer US-amerikanischer Einrichtungen dahingehend geändert, dass bei mehr Schwangeren ein optimaler Serumspiegel von mindestens 40 ng/nl (100 nmol/l) erreicht wird, was zu einer drastischen Verringerung der Zahl der Frühgeburten führen könnte.
C.L. Wagner et al. Post-hoc analysis of vitamin D status and reduced risk of preterm birth in two vitamin D pregnancy cohorts compared with South Carolina March of Dimes 2009–2011 rates. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology. Volume 155, Part B, January 2016, Pages 245–251
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