14-04-2023
In der klinischen Humanforschung wird der Omega-3-Index zunehmend zur Messung der Wirksamkeit einer Intervention verwendet. Es wird jedoch nicht immer eine standardisierte Methode (Test) verwendet, was zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt. Dies könnte erklären, warum die Ergebnisse der (großen) klinischen Studien mit EPA/DHA oft widersprüchlich sind. Die Autoren eines kürzlich erschienenen Übersichtsartikels, darunter Prof. Von Schacky und Prof. Muskiet, plädieren für die Verwendung eines standardisierten Omega-3-Index-Tests in der klinischen Forschung und (medizinischen) Praxis.
Der HS-Omega-3 Index Test ist ein standardisierter Test zur Messung von EPA und DHA in der Zellmembran von Erythrozyten als prozentualer Anteil von insgesamt 26 verschiedenen Fettsäuren. Die Anwendung dieses Tests ist weit verbreitet, wird durch mehr als 350 internationale Publikationen unterstützt und liefert konsistente Ergebnisse. Sowohl der Ausgangswert de Omega-3-Indexes sowie die Dosierung der verwendeten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind mitentscheidend für die Ergebnisse. Bei Personen mit einem niedrigen Omega-3-Index (<5 %) zu Beginn der Studie besteht offensichtlich der größte Spielraum für Verbesserungen durch eine EPA/DHA-Supplementierung. Studien, in denen die Teilnehmer einen niedrigen Omega-3-Index aufwiesen, und Studien, in denen hohe EPA/DHA-Dosen verwendet wurden, zeigten also eher positive Ergebnisse der Supplementierung. Im Gegensatz dazu zeigte eine Studie, bei der der Ausgangswert des Omega-3-Index bereits recht hoch war, weder positive noch negative Ergebnisse.
Es ist wichtig, den Omega-3-Index vor der Supplementierung mit EPA/DHA zu bestimmen, sowohl in Studien als auch bei der individuellen Behandlung. Die Supplementierung mit EPA/DHA erfolgt idealerweise auf der Grundlage des Omega-3-Status, woraufhin der Omega-3-Index nach 3-4 Monaten erneut gemessen wird, um die Dosierung gegebenenfalls anzupassen. Die Nichtverwendung eines standardisierten Omega-3-Index-Tests als Maß für den Omega-3-Status in klinischen Studien mit EPA/DHA erklärt zumindest teilweise die unklaren Ergebnisse.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36795219/
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