29-01-2025
Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an verschiedenen Nährstoffen, darunter auch Calcium, erheblich. Bei schwangeren Frauen führt der zusätzliche Bedarf zu einer erhöhten intestinalen Calciumabsorption. Ein Calciummangel in der Schwangerschaft kommt jedoch durchaus vor, der unter anderem zu einem verminderten Wachstum, einem geringen Geburtsgewicht, einer gestörten Knochenmineralisierung oder einer Frühgeburt des Kindes führen kann. Bei der Mutter kann ein Calciummangel das Risiko für Bluthochdruck und Präeklampsie erhöhen. Die empfohlene Tagesmenge an Calcium aus Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln für Erwachsene (einschließlich Schwangere) beträgt 1000 mg pro Tag. In einer niederländischen Studie wurde die Calciumeinnahme bei schwangeren Frauen untersucht, um festzustellen, ob die empfohlene Tagesdosis eingehalten wird.
Bestimmung der Calciumzufuhr bei schwangeren Frauen
An der Studie nahmen 2477 schwangere Frauen (8-16 Wochen) teil. Mit Hilfe eines Fragebogens (FFQ-Tool; Fragebogen zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme) wurde die Calciumzufuhr über Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel ermittelt.
60 % der schwangeren Frauen erreichten nicht die empfohlene Tagesdosis von 1000 mg
Die mediane Gesamtzufuhr an Calcium betrug 886 mg/Tag. Davon stammten durchschnittlich 798 mg/Tag aus der Nahrung und durchschnittlich 120 mg/Tag aus Nahrungsergänzungsmitteln. Es wurde festgestellt, dass 60 % der schwangeren Frauen die empfohlene Tagesdosis von 1.000 mg Calcium pro Tag nicht erreichten. Nicht weniger als 42 % der Frauen erreichten auch nicht die Menge von 800 mg Calcium pro Tag. Das meiste Calcium stammte aus der Nahrung, insbesondere aus Käse und Milch. Es ist daher wichtig, während der Schwangerschaft auf eine ausreichende Calciumzufuhr zu achten und diese bei Bedarf durch ein höher dosiertes Calciumpräparat zu ergänzen.
Referenz
Willemse JP et al. Calcium intake from diet and supplement use during early pregnancy: the Expect study I. Eur J Nutr. 2020;59:167-74.