Palmitoylethanolamid (PEA) bei Glaukom

Glaukom: schützen, reparieren und normalisieren mit Palmitoylethanolamid

Einleitung

Das Glaukom ist eine ernsthafte Erkrankung des Augapfels. Der Druck des Kammerwassers ist zu hoch, und dadurch erhalten die Zellen der Netzhaut zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Durch die Mangelversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen kommt es zu einer Art chronischer Entzündung und zu Oxidationserscheinungen.1 Netzhautzellen sind Nervenzellen. Diese Zellen sind für Schädigungen besonders anfällig. Wenn diese Zellen geschädigt werden, nimmt die Augenfunktion ab und es kommt zu Sehstörungen. Der Augenarzt stellt dann fest, dass Teile des Gesichtsfelds ausgefallen sind. Palmitoylethanolamid (PEA) ist eine spezielle körpereigene Verbindung, die gebildet wird, um Schäden an Zellen zu verhindern und die als wirksames Mittel gegen chronische Schmerzen und Entzündungen bekannt ist. Palmitoylethanolamid hat als natürliches Therapeutikum aber einen breiten Anwendungsbereich für verschiedenste Erkrankungen. Eine dieser Erkrankungen ist das Glaukom, wie sich in den letzten 10 Jahren herausstellte. Wir beschreiben nachstehend die Probleme, die bei einem Glaukom auftreten, und die Rolle, die Palmitoylethanolamid bei der Besserung spielen kann.

Augenarzt misst Augenspannung

Die Messung des Augendrucks (Foto erstellt von bearfotos – www.freepik.com)

Verschiedene Formen des Glaukoms

Es gibt verschiedene Glaukom-Formen. Bei manchen ist der Augeninnendruck deutlich und messbar erhöht. Es gibt aber auch ein so genanntes Normaldruckglaukom, bei dem der Augeninnendruck normal ist. Das Resultat all dieser Formen ist jedoch dasselbe. Die Netzhautzellen werden durch das Glaukom in ihrer Funktionsfähigkeit gefährdet und können schließlich „aufgeben“. Manche Menschen merken das viel zu spät. Sie haben vielleicht einmal Berichte über Flocken oder Fusseln vor den Augen gehört und glauben daher, dass diese Erscheinungen wieder verschwinden werden. Das ist aber nicht der Fall, weil es nicht die angenommene Affektion (mit der schönen Bezeichnung „Mouches volantes“, deutsch: fliegende Mücken) ist. „Mouches volantes“ sind schwebende oder treibende Schlieren oder Punkte, die vor einem hellen Hintergrund gesehen werden. Es handelt sich dabei um fadenartige Strukturen im Glaskörper, die auf diese Weise in Erscheinung treten. Manchmal verschwinden diese Glaskörperflocken von selbst. Ein Glaukom ist jedoch etwas völlig anderes. Ein Glaukom ist eine chronische Augenerkrankung. Bei der am häufigsten auftretenden Form ist die Ableitung der Augenflüssigkeit gestört. Der dann entstehende erhöhte Augendruck schädigt sowohl die Netzhautzellen als auch den Sehnerv. Dies alles sind Nervenzellen. Wenn der erhöhte Augeninnendruck zu lange bestehen bleibt, sterben die Nervenfasern des Sehnervs langsam ab und es kommt zu Gesichtsfeldausfällen. Weil der Nerv und die Netzhautzellen so leicht zu schädigen sind, ist eine schnelle Früherkennung wichtig, damit das Glaukom rechtzeitig behandelt werden kann. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser kann der Schaden begrenzt werden. Ein unbehandeltes Glaukom kann zur Erblindung führen.


Glaukom-Behandlung mit Palmitoylethanolamid (PEA)

Der Augenarzt behandelt das Glaukom mit Tropfen, die den Augeninnendruck senken. Dies ist durchaus eine wichtige Behandlung, aber eine Behandlung, die nur den Druck senkt, und keine Behandlung, die die Netzhaut- und Nervenzellen schützt. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass die zu einem natürlichen Gleichgewicht führende Verbindung Palmitoylethanolamid nicht nur den Augeninnendruck senken kann, sondern auch die Netzhaut- und Nervenzellen vor Schädigungen schützt. Dieses Phänomen wird als neuroprotektiver Effekt bezeichnet. Darüber hinaus gibt es sogar Hinweise, dass Palmitoylethanolamid auch die Funktion geschädigter Zellen wiederherstellen kann. Sehr wichtig ist, dass es sich dabei um eine körpereigene Verbindung handelt und die Behandlung damit somit keine Nebenwirkungen verursacht. Schon 2005 wurde festgestellt, dass in den Augen von Glaukom-Patienten zu wenig der schützenden und regenerierenden Verbindung Palmitoylethanolamid vorhanden war.Das veranlasste eine Reihe von Augenärzten, Glaukom-Patienten Palmitoylethanolamid zu verabreichen. Doch nicht nur Glaukom-Patienten, sondern auch Patienten mit anderen Augenproblemen, da bekannt war, dass Palmitoylethanolamid die Zellen im Auge schützen kann. Augenärzte stellten fest, dass die Verbindung das Sehvermögen bei einer schweren Augenschädigung durch eine bestimmte reaktive Entzündung völlig wiederherstellen konnte.3 Ab diesem Zeitpunkt wurden auch verschiedene Studien zur Auswirkung von Palmitoylethanolamid auf den Augeninnendruck bei Glaukom-Patienten ins Leben gerufen. Diese Studien zeigten, dass eine Behandlung mit Palmitoylethanolamid den Augeninnendruck senken konnte.Auch die Langzeitbehandlung mit Palmitoylethanolamid führte zu Verbesserungen, ohne dass dabei Nebenwirkungen auftraten.5

Eine der Wirkungen von Palmitoylethanolamid bei Glaukom, die zu einer Senkung des Augeninnendrucks führte, ist der Umstand, dass die Verbindung dem Auge erleichtert, die Augenflüssigkeit abfließen zu lassen und den Druck dadurch zu regeln.6 Neben den schützenden und regenerierenden Eigenschaften von Palmitoylethanolamid ein klares Indiz dafür, weshalb diese Verbindung für Glaukom-Patienten so wichtig sein kann. Auch beim so genannten normotensiven Glaukom, bei dem der Augeninnendruck nicht erhöht ist, kann Palmitoylethanolamid eine Hilfe sein. Viele Augenärzte warten dann nämlich mit der Behandlung, weil die von ihnen eingesetzten Arzneimittel oft Nebenwirkungen verursachen. Dann ist Palmitoylethanolamid ein hervorragendes Mittel, weil es nahezu keine Nebenwirkungen zeigt. Palmitoylethanolamid kann jedem Therapieplan einfach und ohne Probleme hinzugefügt werden. Es kann die Wirkung der vom Augenarzt verschriebenen Augentropfen verstärken und schützt außerdem auch die Netzhautzellen vor Sauerstoffmangel und inflammatorischen Schädigungen. Schädigungen dieser Art treten bei chronischen Erkrankungen des Auges immer auf. Es gibt also eine Vielzahl von Gründen, als Glaukom-Patient neben den vom Augenarzt verordneten Arzneimitteln in jedem Falle auch Palmitoylethanolamid einzunehmen. Aufgrund bisher gemachter Erfahrungen wird empfohlen, in den ersten 2 Monaten 3x täglich und danach langfristig mindestens 2x täglich eine 400-mg-Kapsel mit dem Nährstoff einzunehmen.


Literaturverweise

  1. Kandarakis SA, Piperi C, Topouzis F, Papavassiliou AG. Emerging role of advanced glycation-end products (AGEs) in the pathobiology of eye diseases. Prog Retin Eye Res. 2014 Sep;42:85-102.
  2. Chen J, Matias I, Dinh T, Lu T, Venezia S, Nieves A, Woodward DF, Di Marzo V. | Finding of endocannabinoids in human eye tissues: implications for glaucoma. Biochem Biophys Res Commun. 2005 May 20;330(4):1062-7.
  3. Pescosolido N, Puzzono M. First clinical case of effective medical treatment of the vitreoretinal traction with recovery of the visual acuity.  Clin Ter.  2010;161(4):e143-7.
  4. Gagliano C, Ortisi E, Pulvirenti L, Reibaldi M, Scollo D, Amato R, Avitabile T, Longo A. Ocular hypotensive effect of oral palmitoylethanolamide: a clinical trial. Invest Ophthalmol Vis Sci. 2011 Jun 24.
  5. Costagliola C, Romano MR, dell’Omo R, Russo A, Mastropasqua R, Semeraro F. Effect of palmitoylethanolamide on visual field damage progression in normal tension glaucoma patients: results of an open-label six-month follow-up. J Med Food. 2014 Sep;17(9):949-54. doi: 10.1089/jmf.2013.0165. Epub 2014 May 14.
  6. Kumar A1, Qiao Z, Kumar P, Song ZH. Effects of palmitoylethanolamide on aqueous humor outflow. Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012 Jul 3;53(8):4416-25. doi: 10.1167/iovs.11-9294.
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