Das fettlösliche Vitamin K kennen wir vor allem als essentiellen Nährstoff für die Blutgerinnung, denn die Synthese verschiedener Blutgerinnungsfaktoren ist Vitamin-K-abhängig und ein Vitamin-K-Mangel kann zu Blutungen führen. Der Buchstabe „K“ steht für „Koagulation“, womit in der deutschen Fachterminologie die Blutgerinnung bezeichnet wird. Dies ist aber nicht die einzige Funktion von Vitamin K, wobei dieser Begriff die Vitamine K1 (Phyllochinon) und K2 (Menachinon/MK) einschliesst. Wissenschaftler haben entdeckt, dass der Körper weitere Vitamin-K-abhängige Eiweisse enthält, darunter Osteokalzin, den Regulator der Knochenmineralisierung, und Matrix-Gla-Protein (MGP), einen Hemmstoff für die Kalkablagerung in Weichteilen wie Knorpeln und Blutgefässen. Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass ein subklinischer Vitamin-K-Mangel einen ernsthaften Risikofaktor für Knochenentkalkung, Gelenkverschleiss und Arterienverkalkung darstellt und dass eine Verbesserung des Vitamin-K-Status (insbesondere von Vitamin K2) dazu beiträgt, diesen degenerativen Prozessen entgegenzuwirken.(1-3)
Die Vitamin-K-Gruppe umfasst mehrere Verbindungen mit dem gemeinsamen Strukturelement 2-Methyl-1,4-Naphtochinon. Vitamin K1 (Phyllochinon) ist pflanzlicher Herkunft und kommt vor allem in grünen (Blatt-) Gemüsearten, Algen und Pflanzenölen vor. Als Vitamin K2 werden mehrere Menachinone bezeichnet, darunter MK-4 und MK-7, die sich durch die Länge ihrer Seitenkette unterscheiden. Vitamin K2 stammt aus Bakterien und ist in kleinen Mengen in Fleisch und Eiern (MK-4) und (fermentierten) Milchprodukten wie Käse und Joghurt (MK-8 und MK-9) enthalten. In begrenztem Masse wird es auch von Bakterien im Dickdarm gebildet. Die bei weitem ergiebigste, für die Ernährung genutzte Vitamin-K2-Quelle (MK-7) ist Natto, ein fermentiertes Sojabohnen-produkt aus Japan. Das in den westlichen Nahrungsmitteln enthaltene Vitamin K besteht zu 90% aus dem schlecht resorbierbaren Phyllochinon (hauptsächlich aus grünen Gemüsearten) und zu 10% aus Menachinon, das hervorragend aufgenommen werden kann. Asiaten nehmen von jeher mehr Menachinon zu sich, vor allem durch den Verzehr von Natto.
Die Speichermöglichkeit für Vitamin K im Körper ist beschränkt und die Stoffwechselrate ist gross, vergleicht man es mit anderen fettlöslichen Vitaminen. Trotz der Rückbildung von Vitamin K ist eine ausreichende tägliche Aufnahme des Vitamins zu empfehlen. In den Niederlanden wurde die empfohlene Tagesdosis „ADH“ (in Deutschland bezeichnet als RDA – Recommended Daily Allowance) für Vitamin K auf 80 Mikrogramm pro Tag festgelegt. Der geschätzte Vitaminbedarf (1 bis 1,5 µg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag) bezieht sich auf eine normale Blutgerinnung. Ob diese Menge auch für die sonstigen Funktionen von Vitamin K ausreichend ist, wird in den letzten Jahren stark bezweifelt.(1-3)
Nach britischen und amerikanischen Untersuchungen nehmen junge Erwachsene pro Tag durchschnittlich 60-70 Mikrogramm Vitamin K mit der Nahrung auf, ältere 80-120 Mikrogramm pro Tag. In den Niederlanden liegt die durchschnittliche Vitamin-K-Zufuhr bei etwa 250 µg/Tag, Niederländer essen mehr grünes Gemüse als Briten und Amerikaner.(25) Von Person zu Person gibt es grosse Unterschiede bei der Vitamin-K-Zufuhr: Etwa die Hälfte der betrachteten Versuchspersonen hatte eine Vitamin-K-Zufuhr unter dem veranschlagten Vitamin-K-Bedarf.
Vitamin K (K1 und K2) ist für die Bildung und Aktivität der so genannten Gla-Eiweisse (das sind Einweisse mit einer gamma-Carboxyglutaminsäuregruppe) essentiell. Vitamin K fungiert nämlich als essentieller Co-Faktor* des Enzyms GGCX (gamma-Glutamylcarboxylase), das für die Anbindung einer Carboxylgruppe* (-COOH) an eiweissgebundenes Glutamat* sorgt, wodurch gamma-Carboxyglutaminsäure entsteht (diese Anbindung einer Carboxylgruppe an eine andere Verbindung wird Carboxylierung genannt). Das verbrauchte Vitamin K wird danach durch das Enzym VKOR (Vitamin K Epoxide Reductase) wieder aufbereitet. Vitamin-K-Antagonisten (blutverdünnende Cumarinderivate wie z.B. Warfarin) hemmen VKOR, wodurch sich der körpereigene Vorrat an Vitamin K schneller erschöpft und die Carboxylierung der Gerinnungseiweisse in der Leber (und anderer Vitamin-K-abhängiger Eiweisse im Körper) abnimmt.
Die Absenkung des Vitamin-K-Status führt zur „Untercarboxylierung“ (und damit zur verminderten Aktivität) der Gla-Eiweisse, wobei der Prozentanteil carboxylierter (aktiver) Gla-Eiweisse ab- und der Prozent anteil nicht-carboxylierter (inaktiver) Gla-Eiweisse zunimmt. Die Carboxylierung Vitamin-K-abhängiger Eiweisse versetzt diese Eiweisse in die Lage, Calciumionen zu binden, was für ihre biologische Aktivität essentiell ist.
* Siehe Erläuterung der Begriffe
Es gibt eine Reihe Vitamin-K-abhängiger Gla-Eiweisse. Dazu gehören:
Hinsichtlich der Gamma-Carboxylierung Vitamin-K-abhängiger Eiweisse sind Phyllochinon und Menachinon gleichwertig. Menachinon hat darüber hinaus aber besondere Eigenschaften. Menachinon hemmt die Kalkablagerung in den Arterien viel wirksamer als Phyllochinon, ist vorteilhaft für den Cholesterinspiegel, besitzt eine Antitumor-Aktivität in verschiedenen Krebszelllinien und beeinflusst den Steroidhormon-Stoffwechsel*: Wirksamkeiten, die mit Phyllochinon nicht nachgewiesen wurden.(1,2,5,6) Dabei ist Menachinon ein um den Faktor 15 stärkeres Antioxidans als Phyllochinon.(1) In-vitro-Experimente legen zudem nahe, dass nur Menachinon eine entzündungshemmende Aktivität besitzt und die Synthese von Prostaglandin E2* hemmt.(1-3)
Untersuchungen haben gezeigt, dass Menachinon für die Gesundheit von Knochen, Knorpeln und Blutgefässen wichtiger ist als Phyllochinon – auch weil sich Menachinon nach der Aufnahme besser in den Körpergeweben verteilt, während sich Phyllochinon vornehmlich in der Leber akkumuliert und schnell ausgeschieden wird.(1,7)
Risikogruppen für eine klinische Vitamin-K-Defizienz, bei der lebensbedrohliche Blutungen auftreten können, sind (neugeborene) Babys, Personen, die über lange Zeit (Breitband-) Antibiotika, Blutverdünnungsmittel (Vitamin-K-Antagonisten) oder hohe Dosen Salicylate einnehmen, Personen mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen (schlechte Vitamin-K-Aufnahme) und Personen, die parenteral ernährt* werden.
Bei den meisten Menschen ist die Blutgerinnung glücklicherweise normal. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass ein subklinischer (chronischer) Vitamin-K-Mangel auch bei gesunden Kindern und Erwachsenen weit verbreitet ist.(1-3,8) Die Leber, die Vitamin K am wirksamsten aus dem Blut aufnimmt, wird ausreichend versorgt, um damit Gerinnungsfaktoren zu bilden (erste Priorität), für andere Gewebe, darunter Knochen und Blutgefässe, bleibt jedoch zu wenig Vitamin K übrig. Die Thromboplastin-Zeit* ist normal und die Gerinnungsfaktoren sind nahezu vollständig carboxyliert. Der Anteil nicht-carboxylierten Osteokalzins und MGPs im Blut kann dagegen erheblich sein, vor allem bei älteren Menschen, was indiziert, dass der Vitamin-K-Gehalt in Knochengewebe, Knorpeln und Blutgefässen suboptimal ist. Die Bestimmung des Blutspiegels von carboxyliertem und nicht-carboxyliertem Osteokalzin ist ein empfindlicherer Indikator für den Vitamin-K-Status als die Gerinnungsfaktoren.
Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass eine höhere Vitamin-K-Einnahme – insbesondere von Menachinon – bei gesunden Erwachsenen zur Prävention von Osteoporose, Osteoarthritis und Herz- und Gefässkrankheiten beiträgt. Allerdings bleibt die Frage, ob der Mensch das benötigte Vitamin K einfach aus seiner Nahrung gewinnen kann. Die Alternative ist ein Vitamin-K-Nahrungsergänzungsmittel. Bei Anwendung eines hochdosierten Vitamin-K-Ergänzungspräparats sinkt der Anteil an nicht-carboxyliertem Osteokalzin und MGP meist auf unter 5%.(3)
Ein subklinischer Vitamin K-Mangel bedingt wahrscheinlich einen schnelleren (altersbezogenen) Knochenschwund – auch bei Männern – und eine erhöhte Gefahr osteoporotischer Frakturen.(1-3,9,10) Bei Personen, die aufgrund von Osteoporose einen Knochenbruch erleiden, kann der Vitamin-K-Spiegel mehr als 70% unter dem normalen Blutspiegel liegen. Am Menschen durchgeführte Beobachtungsstudien* zeigen, dass eine höhere Vitamin-K-Einnahme mit der Nahrung (und ein niedrigerer Anteil nicht-carboxyliertes Osteokalzin) die Knochenmineraldichte begünstigt und die Gefahr eines beschleunigten Knochenschwunds und von Osteoporose und Knochenbrüchen senkt, vor allem bei Frauen in der Postmenopause. 2,3,12-14)
Postmenopausale japanische Frauen, die viel Natto essen, haben einen viel höheren MK-7-Serumspiegel und erleiden signifikant seltener eine Hüftfraktur als postmenopausale Frauen, die wenig oder kein Natto essen.(2,14) Im Vergleich zu Altersgenossinen, die dieses Nahrungsmittel nicht verzehren, haben postmenopausale Frauen mit hohem Natto-Konsum eine höhere Knochenmineraldichte.(1,15) Dass Hüftfrakturen in Japan signifikant seltener auftreten als in westlichen Ländern, ist wahrscheinlich auch dem Verzehr von Natto zu verdanken.(16) Natto enthält ca. 10 Mikrogramm Menachinon-7 pro Gramm und hat grossen Einfluss auf den Vitamin-K-Status. Die Einnahme von Menachinon-7 führt im Vergleich zur gleichen Menge Phyllochinon zu einer stärkeren Zunahme an carboxyliertem Osteokalzin. In Tierstudien wurde nachgewiesen, dass Menachinon durch Hemmung der Knochenauflösung und Stimulierung der Knochenmineralisierung viel stärker vor der altersbedingten Abnahme der Knochenmasse schützt als Phyllochinon.(14) Die Nahrungsergänzung mit MK-7 brachte den Prozess des Knochenabbaus in einem Tiermodell für die postmenopausale Osteoporose vollständig zum Stillstand.(1)
Verschiedene Interventionsstudien* deuten auf eine günstige Wirkung der Nahrungsergänzung mit Vitamin K auf die Knochendichte älterer Menschen hin, insbesondere bei postmenopausalen Frauen.(1,2,17,18) In der „Maastricht Osteostudy“ wurden 188 postmenopausale Frauen im Alter von 50 bis 60 Jahren drei Jahre lang mit Ergänzungspräparaten behandelt.(17) Die erste Gruppe erhielt ein Placebo, die zweite Gruppe Vitamin D (8 µg pro Tag) und Mineralstoffe (500 mg Calcium, 150 mg Magnesium und 10 mg Zink pro Tag), die dritte Gruppe erhielt Vitamin D3, Mineralstoffe und zum Schluss 1 mg Vitamin K1 pro Tag. Nur in der letzten Gruppe nahm der Knochenverlust im Oberschenkelknochen im Vergleich zu den anderen Gruppen weniger schnell ab (um 35 bis 40%); eine vollständige Verhinderung des Knochenabbaus war durch die Nahrungsergänzung nicht möglich.
In Japan werden viele postmenopausale Frauen mit hohen Dosen (synthetischem) MK-4 behandelt (45 mg pro Tag), nachdem klinische Studien gezeigt hatten, dass MK-4 die weitere Abnahme der Knochenmineraldichte verlangsamt oder sogar stoppt und das Risiko für Knochenbrüche signifikant senkt.(1,2,18,19) Die Menachinon-Dosis ist recht hoch. Wird MK-7 angewendet, reicht eine viel geringere Menachinon-Dosis aus.(20)
atrix-Gla-Protein (MGP) ist das erste körpereigene Eiweiss, von dem in-vivo (im Tierversuch) nachge wiesen wurde, dass es die Kalkablagerung in der extrazellulären Matrix von Weichteilgeweben (darunter Knorpeln) verlangsamt. Vitamin K wurde im Hinblick auf Knorpel bisher wenig untersucht. In einer Beobachtungsstudie* wurde ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-K-Status und Osteoarthritis in Hand und Knie festgestellt.(21) Klinische Studien zur Wirksamkeit der Vitamin-K-Ergänzung bei Osteoarthritis und in der Osteoarthritis-Prävention fehlen noch.
Das Vitamin-K-abhängige Matrix-Gla-Protein ist für den Erhalt geschmeidiger Arterien essentiell, da es Kalkablagerungen in der Gefässwand (sowohl in der Tunica intima* als auch in der Tunica media*) verhindert. Transgene MGP-defiziente Mäuse* entwickeln aus diesem Grund in kürzester Zeit und in grossem Umfang Verkalkungen in den grossen Schlagadern und sterben frühzeitig durch eine Aortenruptur in der Brust- oder Bauchhöhle.(2) Der Vitamin-K-Antagonist Warfarin verursacht bei Ratten Verkalkungen der Schlagadern und Herzklappen, da MGP unzureichend carboxyliert wird und deshalb unwirksam ist.(1) Bei den Tieren handelte es sich um die Mönckeberg‘sche Mediasklerose, für die Kalkeinlagerungen in die mittlere Arterienwand (Tunica media) kennzeichnend sind. Die Mönckeberg-Sklerose tritt vor allem bei älteren Menschen und Personen mit Diabetes oder Nierenerkrankungen auf. Die Kalkablagerungen (umgeben von nicht-carboxyliertem MGP) beginnen rund um die Elastinfasern und dehnen sich danach aus. Die Verabreichung hoher Dosen Vitamin K an Ratten machte die Kalkeinlagerung in die Tunica media teilweise rückgängig, wodurch die Elastizität der Arterien wieder zunahm.(22)
Nicht-carboxyliertes MGP wurde auch bei verkalkten atherosklerotischen Plaques in der Tunica intima (innere Schicht) der Gefässwand gefunden.(1,3,23,24) In gesunden Arterien tritt jedoch ausschliesslich carboxyliertes MGP auf. Eine schwere Verkalkung atherosklerotischer Plaques erhöht das Risiko auf Herzinfarkt und Schlaganfall, während eine Verkalkung der Tunica media vor allem zu einer Versteifung der Arterien führt, die zur Dysfunktion der linken Herzkammer und zu Herzversagen beiträgt.
In epidemiologischen Studien wurde eine positive Assoziation zwischen dem Gehalt an nicht-carboxyliertem (inaktivem) MGP oder Vitamin K im Blut und dem Ausmass der Arterien- bzw. Gefässverkalkung gefunden.(1-3,30)
Forscher der Rotterdam-Studie, einer prospektiven Kohortenstudie* mit 4807 Versuchspersonen im Alter von 55 und mehr Jahren, entdeckten, dass eine höhere Einnahme von Menachinon mit der Nahrung (über 32,7 Mikrogramm pro Tag), nicht aber eine höhere Einnahme von Phyllochinon, mit einer signifikant geringeren Verkalkung der Aorta und einem signifikant geringeren Risiko auf eine Koronarerkrankung und Sterblichkeitsrisiko assoziiert ist.(25) Dies legt nahe, dass Menachinon einen viel besseren Schutz vor Herz- und Gefässkrankheiten bietet als Phyllochinon. In einem Tiermodell für Arterienverkalkung konnte die Nahrungsergänzung mit Vitamin K2 die Verkalkung der Schlagadern völlig verhindern, wohingegen Vitamin K1 nur wenig Wirkung zeigte.(3)
Vitamin K1 scheint eine grössere Schutzwirkung zu haben, wenn es mit anderen Nährstoffen kombiniert wird. In einer drei Jahre dauernden klinischen Studie mit 108 postmenopausalen Frauen führte die Nahrungsergänzung mit Vitamin K1 (1 mg/Tag) in Kombination mit Vitamin D (8 µg/Tag), Calcium, Zink und Magnesium zu einer signifikant geringeren Verkalkung der Halsschlagader.(23)
Die beste Methode zur Verbesserung des Vitamin-K-Status ist der Verzehr von Natto oder die Einnahme eines Vitamin-K-Ergänzungsmittels mit MK-7.(1,3,7,20) Menachinon-7 ist Phyllochinon und MK-4 in vielerlei Hinsicht überlegen:
Nach Meinung von Wissenschaftlern ist eine tägliche Vitamin-K-Aufnahme von 200 bis 500 µg über die Nahrung erforderlich, um einen guten Vitamin-K-Status zu erreichen (optimale Carboxylierung von Osteokalzin); dabei ist der Vitamin-K-Bedarf älterer Menschen höher als der (junger) Erwachsener.(26)
Es ist schwierig, ausreichend Vitamin K aus der Nahrung zu beziehen, vor allem, wenn es sich um das wichtige Menachinon handelt. Das bedeutet, dass grundsätzlich jeder von einer Nahrungsergänzung mit MK-7 profitieren kann, insbesondere Kinder im Wachstum(8), Frauen über 40 Jahre und Personen mit erhöhtem Risiko, an kardiovaskulären Krankheiten und Osteoporose zu erkranken.
Ausdauersportler(27), Personen mit einer Nierenerkrankung, Fettaufnahmestörung, Anorexia nervosa(28) oder Diabetes mellitus(29) und Personen, die bestimmte Arzneimittel einnehmen (Corticosteroide, Breitband-Antibiotika, Leuprolid, Sulfonamide, Chinin, Chinidin, Salicylate, Antikonvulsiva wie z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, die gallensäurenbindenden Harze Colestyramin und Colestipol) profitieren ebenfalls von einer Vitamin-K2-Ergänzung.
Die Einnahme hoher Dosen Vitamin A oder Vitamin E (> 800 IU pro Tag) erhöht den Vitamin-K-Bedarf.
Beobachtungsstudie – Untersuchung, bei der keine Intervention oder experimentelle Behandlung erfolgt (Beispiel: Prospektive Kohortenstudie, siehe dort).
Carboxylgruppe – Baugruppe einer organischen Verbindung, bestehend aus einem Kohlenstoffatom, zwei Sauerstoffatomen und einem Wasserstoffatom (-COOH).
Co-Faktor/Co-Enzym – kleine Komponente (beispielsweise ein Mineralstoff oder Vitamin), die erforderlich ist, damit ein Enzym seine Funktion erfüllen kann.
Endothelzellen – Zellschicht, die die Innenseite von Organen oder Hohlräumen (Höhlen) auskleidet, z.B. in Blutgefässen.
Epithelzellen – Zellschicht, die die Aussenseite von Organen, Darm und Gallenblase umkleidet.
Glatte Muskelzellen – Muskelzellen in Blutgefässen und Organen, die von selbst (unwillkürlich) kontrahieren und nicht bewusst angesteuert werden können wie z.B. Skelettmuskeln (die aus quergestreiften Muskelzellen bestehen).
Glutamat – negatives Ion der (sauren) Aminosäure Glutaminsäure.
Interventionsstudie – ein Experiment, bei dem die Wirkung einer bestimmten Behandlung an ausgesuchten Versuchspersonen untersucht wird; meistens wird die Wirkung einer (neuen) Behandlung mit einer Standardbehandlung oder einer Placebogruppe verglichen.
Odontoblasten – spezialisierte Zellen im Inneren des Zahns, die Zahngewebe (Dentin/Zahnbein) aufbauen. Osteoblasten – spezialisierte Zellen, die Knochengewebe aufbauen.
Parenterale Ernährung – Ernährung, die über ein Katheter (dünnes biegsames Röhrchen) in eine grosse Körpervene erfolgt.
Prospektive Kohortenstudie – eine Kohorte ist eine Gruppe von Personen, die Gegenstand einer Untersuchung ist; prospektiv bedeutet, dass diese Personen über eine bestimmte Zeit (in die Zukunft) verfolgt werden.
Prostaglandin E2 – lokal wirksamer hormonartiger Stoff, abgeleitet von der mehrfach ungesättigten Fettsäure Arachidonsäure, der in die Blutgerinnung und das Entzündungsgeschehen eingreift und bei zahlreichen Erkrankungen eine Rolle spielt.
Steroidhormone – Hormone, die mit Cholesterin verwandt sind, darunter Sexualhormone und Hormone der Nebennierenrinde.
Thromboplastin-Zeit – ein Mass, das angibt, wie lange es dauert, bis im menschlichen Blut Fibrin gebildet wird (Blutgerinnung).
Transgene MGP-defiziente Mäuse – genmanipulierte Mäuse, die kein MGP (Matrix-Gla-Protein) bilden können.
Tunica intima – innerste Schicht der Blutgefässwand, aufgebaut aus Endothelzellen und von einer elastischen Schicht gestützt.
Tunica media – mittlere Schicht der Blutgefässwand, aufgebaut aus glatten Muskelzellen und einem elastischen Gewebe.
Zelldifferenzierung – Prozess, bei dem sich Stammzellen spezialisieren; Prozess, bei dem sich Zellen in Form und Funktion immer weiter ausdifferenzieren.
Zellmigration – die Bewegung von Zellen in eine bestimmte Richtung.